Im Winter soll die Kälte draußen bleiben – im Sommer die Kühle drinnen. Heizkosten sollen gering sein, die Lautstärke möglichst gedämpft. Denn: Eine gute Dämmung schafft gute Arbeitsbedingungen in einer Stahlhalle. Es gibt jedoch viele unterschiedliche Dämmstoffe und Bauweisen. Worauf es bei einer isolierten Halle ankommt und warum man von der Finanzierung bis zur Veräußerung und dem Lebensende einer Stahlhalle denken sollte, erfahren Sie in diesem Artikel.
Hallo, ich bin Jean-Claude Heinz. Seit 1983 arbeite ich bei ATLAS Ward. Ich leitete die Projektleitung und bin inzwischen als Gebietsverkaufsleiter im Norden Deutschlands für unsere Kunden unterwegs.
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Was interessiert Sie besonders?
- Was ist eine isolierte Stahlhalle – wie funktioniert Dämmung überhaupt?
- Isolierte oder gedämmte Stahlhalle? Das ist der Unterschied!
- Wann ist eine isolierte Stahlhalle sinnvoll?
- Diese Isolationsverfahren und -materialien gibt es für Stahlhallen
- Vor- und Nachteile von synthetischen und mineralischen Dämmstoffen
- Unsere Dämmverfahren für isolierte Stahlhallen
Was ist eine isolierte Stahlhalle – wie funktioniert Dämmung überhaupt?
In einer gedämmten Stahlhalle sorgen Dämmstoffe in Wand und Dach dafür, dass Wärme und Kälte vermindert ein- und ausdringen – aber auch Schall. Hallenbauer müssen dafür sorgen, dass die Dämmung nicht mit Feuchtigkeit in Berührung kommt. Denn: Eine feuchte oder nasse Dämmung dämmt nicht mehr. Grund dafür ist, dass nicht der Dämmstoff selbst dämmt, sondern die eingeschlossene Luft in den Zwischenräumen des Dämmmaterials.
Gedämmte oder isolierte Stahlhalle? Das ist der Unterschied!
Fachlich gesehen ist „Dämmung“ der richtige Begriff. Trotzdem sprechen viele von „isolierten“ Stahlhallen – und meinen dabei das Gleiche. Wir nutzen deshalb beide Begriffe, zeigen aber kurz auf, wo der kleine, aber feine Unterschied liegt:
Isolierung
Bei einer Isolierung gibt es keine Toleranz in Sachen Durchlässigkeit. Beispiele dafür sind ein Stromkabel oder ein Wasserschlauch – Strom bzw. Wasser darf nicht entweichen.
Dämmung
Eine Dämmung verhindert den Durchgang, schottet aber nicht komplett ab. Wärmebrücken unterbrechen die Dämmung und sorgen für erhöhten Wärmeverlust – das ist z. B. bei Fenstern und Türen der Fall.
Wann ist eine isolierte Stahlhalle sinnvoll?
Bei einer beheizten Halle sollte es zum Beispiel immer das Ziel sein, die Heizkosten so gering wie möglich zu halten – aber trotzdem für gute Arbeits- und Lagerbedingungen zu sorgen. Die Dämmung einer Stahlhalle dient also dem Schutz von Waren und Maschinen, aber auch von Mitarbeitern. Ob Produktions-, Lager-, Ausstellungshalle oder Büro, die meisten Stahlhallen benötigen eine passende Dämmung. Je dicker die Dämmung - also die luftführende Schicht, desto höher ist auch der Dämmwert – und damit verringert sich der Wärmeverlust.
Isolierte Stahlhallen lassen sich besser weiterverkaufen!
Gut gedämmte Stahlhallen lassen sich deutlich besser verkaufen als nicht gedämmte Hallen. Denn sie bieten mehr Potenzial für eine andere Nutzung. Auch die Art der Dämmung kann Einfluss auf den Wiederverkauf haben, da Rückbau- und Entsorgungskosten je nach Material unterschiedlich hoch ausfallen.
Die Dämmung kann auch bei der Finanzierung einer Stahlhalle vorteilhaft sein. Viele Banken schätzen eine gute Dämmung, wenn sie Kredite vergeben. Im Zweifelsfall (z. B. einer Insolvenz) müssen Banken diese an Dritte weiterverkaufen. Ist eine Dämmung verbaut, dann bietet die Halle mehr Spielraum für eine spätere Umnutzung.
Diese Isolationsverfahren und -materialien gibt es für Stahlhallen
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Dämmstoffe:
- Synthetische Dämmstoffe: Synthetische Dämmstoffe sind chemisch produzierte Kunststoffe. Bei Stahlhallen kommt häufig Polyurethan (PUR) zum Einsatz, ein synthetischer Schaum. Setzen Hallenbauer diesen für die Isolierung einer Stahlhalle ein, dann erfolgt der Einbau der Dämmung schon im Werk. Das Dämmmaterial ist in seiner Ursprungsform flüssig. Sie führen den flüssigen Schaum zwischen zwei Metallschalen ein, wo er sich durch Wärmezufuhr aufbläht und aushärtet. Die gedämmten Dächer und Wände kommen fertig auf die Baustelle. Dort werden sie direkt verbaut.
- Mineralische Dämmstoffe: Mineralische Dämmstoffe bestehen fast ausschließlich aus natürlichen Rohstoffen. Bei isolierten Stahlhallen wird meistens Mineralwolle eingesetzt, z. B. Steinwolle oder Glaswolle. In der Regel verarbeiten und installieren Hallenbauer die Mineralwolle direkt auf der Baustelle.
Synthetische Dämmstoffe (Synthetischer Schaum) | Mineralische Dämmstoffe (Mineralwolle) | |
Vorteile | Die Isolierfähigkeit ist bei synthetischem Schaum deutlich besser als bei der Mineralwolle. Es ist meist eine schnelle Montage möglich.
| Mineralwolle ist nicht brennbar – bzw. erst bei enorm hohen Temperaturen. Steinwolle ist bis 1000 Grad hitzebeständig und Glaswolle bis 700 Grad. Mineralische Dämmstoffe sind vergleichsweise günstiger. Stahl und Dämmung können getrennt recycelt oder entsorgt werden, sie sind nicht miteinander verklebt. |
Nachteile | Ist zwar schwer entflammbar, aber trotzdem brennbar. Entsorgung ist teuer. Dämmung ist mit Metallschalen verklebt und muss als Sondermüll entsorgt werden. | Im Vergleich geringere Isolierfähigkeit. Häufig ist die Montage aufwendiger – hier kommt es aber auf die Bauweise an. |
Unsere Dämmverfahren für isolierte Stahlhallen
Bei 90 % aller Stahlhallen nutzen wir die gleichen Dämmverfahren. Das hat sich bewährt und ist eines unserer Alleinstellungsmerkmale. Wir nutzen meist unterschiedliche Dämmmaterialien für Wand und Dach. Grund dafür ist, dass der Einsatz von nicht brennbaren Dämmstoffen ab 2500 m2 nur für Dächer gilt – die Wanddämmung ist von dieser Gesetzgebung befreit.
Dämmung in den Wänden:
In den Wänden isolierter Stahlhallen verbauen wir überwiegend Sandwichpaneele, die im Werk mit synthetischem Schaum ausgeschäumt werden. Wir tun das aus folgenden Gründen:
Dämmung im Dach:
Bei unseren Stahlhallen verbauen wir zum größten Teil ein einschaliges Stehfalzdach, das mit Mineralwolle gedämmt ist – unser ATLAS-Stehfalz-Dach. Dieses Dachsystem ist auf dem Markt einzigartig. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Dächern kommt es ohne Unterschale aus. Dies bietet große Vorteile für isolierte Stahlhallen:
- Unser einschaliges ATLAS-Stehfalz-Dach bietet einen einzigartigen Schallschutz. Da die Mineralwolle nicht durch eine Unterschale von unten eingeschlossen ist, kann der Dämmstoff ca. 75 % des Schalls absorbieren. Bei marktüblichen zweischaligen Dachsystemen wird der Schall reflektiert. Das führt zu einer hohen Lautstärke in der Stahlhalle und somit zu ungünstigen Arbeitsbedingungen. Oft sind dann zusätzliche Mittel für den Schallschutz nötig – besonders in Produktions- und Werkstatthallen.
- Diese Bauweise macht das Dachsystem günstiger, vereinfacht die Montage und es ist durch die Mineralwolle nicht brennbar.
- Das Dach ist zudem komplett verdeckt verschraubt, es ist somit keine Verschraubung sichtbar – was eine absolute Dichtigkeit gewährt.
- Die Beschaffenheit und die Form des ATLAS-Stehfalz-Dachs lassen außerdem die durchdringungsfreie Befestigung von Photovoltaik-Elementen zu.